“Das Einzige, was Afghanistan jetzt noch helfen kann, ist eine erhebliche Ausweitung der humanitären Hilfe”, sagt Karla Schefter. Kaum ein Ausländer kennt die Situation besser als sie, denn seit 20 Jahren lebt und arbeitet sie vor Ort.
Ich treffe Karla Schefter in Dortmund, wohin sie gerade erst für einige Wochen zurückgekehrt ist. Sie empfängt mich herzlich, mit erstaunlich weichem Händedruck, und wir unterhalten uns mehrere Stunden über Afghanistan, ihre Arbeit im Krankenhaus von Chak-e-Wardak und über ihr Leben abseits der Klischees und Selbstverständlichkeiten.
Sie kennt sich aus mit Afghanistan, denn sie lebt seit 1989 in diesem Land. Doch nicht in Kabul, in einem Haus nach westlichem Standard für Tausende Dollar Miete pro Monat, abgeschieden von der Realität der afghanischen Bevölkerung. Karla Schefter lebt etwa drei Autostunden von Kabul entfernt, mittendrin in der bitterarmen Provinz.